Fördert Fantasy Eskapismus?

Fördert Fantasy Eskapismus?

Ein Eskapist ist ein Mensch, der sich der Realität verweigert, indem er sich in eine Phantasiewelt flüchtet. Nicht nur hin und wieder, sondern stetig, denn sonst könnte man jedem, der Bücher, Filme oder einen Theaterbesuch genießt, Eskapismus vorwerfen.

Um dem Phänomen auf die Spur zu kommen, muss man begreifen, dass nicht Bücher oder Unterhaltungsmedien am Anfang der Problematik stehen, sondern ein innerpsychischer Druck. Wer aber sein Leben als so schrecklich empfindet, dass er sein Heil nur in der Flucht sieht, findet auch ohne Fantasy einen Weg, der Realität zu entfliehen. Wenn nicht in Buchstabenwelten, dann zu Sekten, zu Verschwörungstheoretikern oder zu sonstigen Extremisten, was eindeutig die traurigere Alternative zum Buch ist.

Denn wer Protagonisten durch deren Konflikte folgt, erhält die Chance zum Lernen, Reflektieren und Mitfühlen, bekommt Bewältigungsstrategien vor Augen geführt und somit Impulse, das eigene Leben mutig anzugehen und in bessere Bahnen zu lenken.

Menschen, die keinen Druck verspüren, ihren Problemen entfliehen zu wollen, sind auch nicht in Gefahr, Eskapist zu werden. – Für alle anderen gilt: Flieht in die Bücher, Ihr Narren!


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